Der Burgerwald

 

Die Burgergemeinde Urtenen besitzt im Bubenloo ca. 17 ha Mischwald.

Der Wald erfüllt ganz verschiedene, vielfältige Aufgaben:

  • Holzernte
  • Erholungsgebiet
  • Reinigung von Luft (CO2) und Wasser
  • Biodiversität


Holzernte
Die Holzernte, also das jährliche Fällen von Bäumen, ist die einzige Ertragsquelle für die Waldbesitzer. Im besten Fall können die gefällten Stämme als Bau- oder Industrieholz verkauft werden. Mit dieser Qualität erzielt man die höchsten Preise am Holzmarkt. Der grösste Teil der Holzernte geht heute allerdings zu deutlich niedrigeren Preisen als Hackholz (Schnitzel) in den Handel. In normalen Jahren kann in einem gesunden Wald mit einem Hiebsatz von ca. 10 m3 / ha gerechnet werden.Der Sturm Lothar zerstörte am 26.12.1999 rund 2/3 des Burgerwalds, 11 von 17 Hektaren. Dieser alleinige Sturm führte zu einem finanziellen Verlust der Burgergemeinde von gegen Fr. 100’000.-. Die Burgergemeinde rüstete in den Folgejahren etwa 4350 m3 Holz auf, was ca. 30 Jahresholzungen entspricht. Die gesamte Fläche wurde neu bepflanzt und ein Teil als Versuchsfläche des Amtes für Wald und Landschaft sich selbst überlassen, um herauszufinden, in welcher Form sich der Wald nach einem derart heftigen Sturm ohne menschliche Eingriffe erholt.Schon vor Lothar deckte der Ertrag aus der Holzernte jeweils nur knapp die Kosten für die Aufforstung, Jungswuchspflege und den Holzschlag. Seitdem ist der Burgerwald stark defizitär, da fast keine schlagreifen grossen Bäume mehr stehen. Dies wird in den nächsten Jahrzehnten auch so bleiben. Bis sich wieder eine «normale» Nutzung einspielen kann, d.h. bis die neu angepflanzten Bäume schlagreif sind, dauert es noch Jahrzehnte. Dies geht übrigens nicht nur der Burgergemeinde Urtenen so: Je nach Bestand, Lage und Grösse einer Waldfläche lässt sich diese in der heutigen Zeit nur ganz knapp ertragsbringend bewirtschaften.

Erholungsgebiet
Der Wald deckt aber auch noch andere Bedürfnisse. Die meisten Leute nutzen ihn vor allem als Erholungsgebiet – damit ist er sozusagen «Allgemeingut». Jedermann darf den Wald betreten und benützen: Als Wanderweg, Spielplatz, Laufparcours, für einen OL oder andere sportliche Aktivitäten. Ohne Zustimmung der Waldbesitzer dürfen allerdings keine ständigen Einrichtungen wie Biketrails oder Waldspielgruppen eingerichtet werden. Dies ist nur schon aus Haftungsgründen untersagt. Es gibt bereits Waldbesitzer, die für eine ausserordentliche Nutzung des Waldes einen Obolus verlangen. In Anbetracht der von gewissen Gruppierungen und Personen verursachten Schäden – wie etwa das Ritzen in die Baumrinde, was den Bäumen schadet, oder die nötige Abfallbeseitigung nach Veranstaltungen – ist dieser Ansatz sogar vertretbar.

Reinigung von Luft (CO2) und Wasser
Der Wald besorgt einen grossen Teil der natürlichen Luftreinigung durch Photosynthese und Staubfilterung sowie die Wasserreinigung durch Filtrierung im Waldboden.
Untersuchungen besagen, dass ein gut bewirtschafteter Wald doppelt so viel CO 2  aus der Luft speichern kann, als wenn wir den Wald sich selber überlassen würden.

Ein gesunder Mischwald bewahrt darüber hinaus eine grosse Biodiversität. Im Ökosystem Wald wird also eine grosse Artenvielfalt und genetische Diversität von Pflanzen und Tieren angestrebt.

Biodiversität
Ein moderner Wald wird deshalb heute gemäss nachhaltigen Kriterien möglichst ökologisch bewirtschaftet. Auch die Burgergemeinde Urtenen hat sich dies in ihrem Leitbild auf die Fahne geschrieben.