Aktionstag 26. Juni 2021

Neophytenbekämpfung im Bubenloo

Nicht nur in Hausgärten und an Wiesenrändern auch im Wald verbreiten sich Neophyten in unseren Regionen fast explosionsartig. Die Burgergemeinde Urtenen hat deshalb zum erstenmal einen "Neophytenausreisstag" im Bubenloo veranstaltet. Zusammen mit Mitgliedern des Vereins proBubenloo haben 16 Personen an einem Samstagvormittag den Halbmondweg von diesen exotischen Pflanzen befreit.

Als Neophyten bezeichnet man invasive gebietsfremde, also nicht-einheimische Pflanzen, die oft aus anderen Kontinenten absichtlich oder unabsichtlich eingeführt wurden und sich bei uns in der Natur etablieren. Sie breiten sich auf Kosten einheimischer Arten wucherartig aus. Neophyten tragen zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei und sind weltweit der zweitwichtigste Grund des Artenrückgangs, gleich nach der Zerstörung von Biotopen durch den Menschen. Einheimischen Tieren wie z.B. Insekten und Vögeln bieten diese Exoten keine Nahrung und damit keine Lebensgrundlage.

Neophyten wurden bis vor kurzen in Gärtnereien und Gartencentern verkauft und meist in Hausgärten gepflanzt. Teilweise sieht man sie immer noch im Angebot, vor allem bei Grossverteilern. Interessanterweise verbietet die "Freisetzungsverordnung des Bundes" deren Anpflanzung, nicht aber den Verkauf von gewissen Arten. Dank ihren äusserst effizienten Verbreitungsstrategien findet man sie heute überall, in Hausgärten aber auch auf Wiesen, an Strassenrändern und im Wald. Oft werden Neophyten durch illegale Ablagerungen von Gartenmaterial in die Wälder gebracht.

Die Bekämpfung ist sehr schwierig, es hilft praktisch nur Ausreissen und als Kehricht verbrennen. Wenn man Neophyten nur abmäht, bilden sie teilweise durch unterirdische Wurzeln nur noch mehr Ableger.

Im Bubenloo, entlang des Halbmondweges, wuchern seit einiger Zeit leider auch Goldruten und Berufkraut. Deshalb hat die Burgergemeinde ihre Mitglieder zu einem Aktionstag "Neophytenbekämpfung" eingeladen. Der Verein proBubenloo, welcher sich u.a. zum Ziel setzt das Naherholungsgebiet Bubenloo / Moossee zu erhalten, hat sich bereit erklärt hier mitzuhelfen. In unseren Nachbargemeinden Moosseedorf und Münchenbuchsee sind Neophyten seit längerem ein Thema und es werden bereits regelmässig Bekämpfungsaktionen durchgeführt. Dank dem Know und der tatkräftigen Unterstützung von Charlotte Bühlmann aus Münchenbuchsee und Christa Gfeller aus Moossedorf haben 16 Mitglieder der Burgergemeinde und von proBubenloo am 26.6.21 dann auch tatsächlich die richtigen Pflanzen, nämlich eben Goldruten und Berufkraut, ausgerissen.

Zu den aggressivsten Neophyten in unserer Gegend gehören ua.:

Nach zwei Stunden harter Arbeit am Samstagmorgen war das Ziel erreicht und der Halbmondweg "erstrahlt jetzt wieder in altem Glanz" ohne Neophyten. Mit Sicherheit haben aber einige der hartnäckigen Pflanzen den Kahlschlag überlebt. Deshalb werden wir die Aktion wohl auch im nächsten Jahr durchführen müssen. Dann hoffentlich nicht mehr mit ganz so vielen vollen Big Bags.

Als Dank für Ihren Einsatz lud die Burgergemeinde alle Teilnehmer zu einem kleinen Imbiss beim Forsthaus ein.

Hoffentlich haben wir mit der Aktion und den vielen Gesprächen einige BürgerInnen auf die "Problematik Neophyten" sensibilisieren und damit viele Nachahmer gewinnen können. Je mehr Leute in ihren Hausgärten und ihrer näheren Umgebung ein Augenmerk auf exotische Pflanzen haben und diese auch ausreissen, desto besser ist dies für unsere Biodiversität.

Herzlichen Dank für den tollen Einsatz allen Helferinnen und Helfern!

 

Im Namen der Burgergemeinde

André Hubacher

Präsident



Goldrute



 Berufkraut


Einführung durch Charlotte Bühlmann




















Christa Gfeller unterstützt bei der Bestimmung der Pflanzen















 Voller Einsatz beim Ausreissen und Entsorgen via Bigbag















Verdienter Imbiss nach getaner Arbeit